Rede zum AfD-Antrag "Kinder und Jugendliche schützen: Pubertätsblocker verbieten – Begleitung von Menschen mit Geschlechtsdysphorie stärken!" beim Plenum am 13. November 2024:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleg*innen der demokratischen Fraktionen!
Pubertätsblocker werden – das hat der Kollege Müller gerade sehr gut beschrieben – nur nach medizinischer Indikation, auf der Grundlage wissenschaftlicher Leitlinien und nach der Aufklärung über die Risiken und Nebenwirkungen verschrieben.
Bei der Vergabe von Pubertätsblockern müssen in allererster Linie die körperliche und die seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt der Behandlung stehen. Genau so steht es auch im Regenbogenportal der Bundesregierung.
Das ist der springende Punkt. Jede trans Person braucht unterschiedlich viel oder wenig medizinische Unterstützung. Junge Menschen wissen am besten über ihre Identität Bescheid. So viel sollten wir ihnen auch zutrauen.
Das zeigt uns auch eine aktuelle Studie aus Princeton. Sie zeigt, dass die Zufriedenheit von Jugendlichen, die Pubertätsblocker einnehmen, sehr hoch ist und nur eine sehr geringe Anzahl dieser Jugendlichen diese Entscheidung später bereut.
Für viele trans Kinder und -jugendliche würde ein pauschales Verbot von Pubertätsblockern zu erheblich größeren Risiken für ihre Gesundheit und für ihr Leben führen. Anders gesagt, der Zugang zu Pubertätsblockern ist Kinderschutz.
Der Zustand einer Demokratie lässt sich auch daran messen, wie sie mit ihren Minderheiten und mit marginalisierten Menschen umgeht. Wir stehen ganz klar an der Seite von trans Menschen und ihrem Recht auf Selbstbestimmung. Wir stehen an der Seite von trans Kids und Jugendlichen und ihrem Recht, sich frei entfalten zu dürfen und in Sicherheit aufwachsen zu können. Wir stehen eben an der Seite aller Menschen in NRW. So einfach ist das.
Den vorliegenden Antrag lehnen wir ab. – Vielen Dank.